Ein persönlicher Blick auf ein kontroverses Thema.

In meinem letzten Workshop mit Führungskräften habe ich die Frage gestellt, wer sich denn als Teil des Teams sieht und wer nicht. 

Während ich die Frage für mich mit einem klaren Ja! Ich bin Teil des Teams beantworten würde, war die Gruppe zur Hälfte geteilt. 

Hast du dich jemals gefragt, ob du dich als Führungskraft als Teil deines Teams siehst, oder ob deine Führungskraft wirklich Teil des Teams ist oder eher eine Art außenstehender „Chef“? 

Die Frage, ob Führungskräfte ins Team integriert sein sollten oder nicht, ist eine, die viele von uns beschäftigt – egal, ob wir selbst Führungskräfte sind oder in einem Team arbeiten. Die Meinungen dazu gehen oft auseinander. In diesem Artikel möchte ich dir beide Seiten näherbringen und mit dir gemeinsam herausfinden, was vielleicht am besten funktioniert.

Führungskraft als Teil des Teams: Gemeinsam stark

Viele von uns wünschen sich eine Führungskraft, die sich als Teil des Teams versteht, die „mit im Boot“ sitzt. Hier sind einige Gründe, warum das eine gute Sache sein kann:

  1. Gemeinsame Ziele: Es fühlt sich doch viel besser an, wenn alle an einem Strang ziehen, oder? Wenn eine Führungskraft mit uns auf Augenhöhe arbeitet, entsteht das Gefühl, dass wir alle am gleichen Ziel arbeiten – und das motiviert ungemein. Gemeinsam stark sein, statt einfach nur Anweisungen zu folgen.
  2. Vertrauen und Nähe: Eine Führungskraft, die sich als Teil des Teams sieht, schafft oft ein besseres Vertrauensverhältnis. Man hat nicht das Gefühl, dass „der Chef“ über uns steht, sondern dass wir zusammen durch Höhen und Tiefen gehen. Das führt dazu, dass wir uns mehr öffnen und Probleme schneller lösen.
  3. Bessere Kommunikation: Wenn die Führungskraft wirklich Teil des Teams ist, gibt es weniger Missverständnisse. Sie versteht die Herausforderungen, mit denen wir im Alltag zu kämpfen haben, viel besser und kann direkt unterstützen. Das macht alles einfach flüssiger und angenehmer.
  4. Vorbildfunktion: Eine Führungskraft, die Seite an Seite mit dem Team arbeitet, ist oft ein tolles Vorbild. Man sieht, wie Verantwortung übernommen wird, wie man sich in stressigen Situationen verhält – und das inspiriert uns, unser Bestes zu geben.

Führungskraft außerhalb des Teams: Die nötige Distanz

Aber es gibt auch eine andere Perspektive. Nicht jeder ist der Meinung, dass Führungskräfte komplett ins Team eingebunden sein sollten. Es gibt gute Gründe dafür, warum eine gewisse Distanz wichtig ist:

  1. Objektivität bewahren: Manchmal muss eine Führungskraft schwierige Entscheidungen treffen, die nicht immer allen gefallen. Um das zu können, braucht sie oft ein Stück Abstand, um neutral und objektiv zu bleiben. Wenn sie zu nah dran ist, könnten persönliche Beziehungen Entscheidungen beeinflussen.
  2. Klare Verantwortung: Für viele von uns ist es wichtig, zu wissen, wer letztlich die Verantwortung trägt. Wenn die Führungskraft zu sehr als „eines von uns“ wahrgenommen wird, kann das zu Unsicherheiten führen. Man weiß nicht mehr genau, wer das letzte Wort hat.
  3. Den Überblick behalten: Führungskräfte haben oft eine breitere Sicht auf das große Ganze – sie müssen nicht nur das Tagesgeschäft im Blick haben, sondern auch langfristig planen. Wenn sie zu sehr in die täglichen Aufgaben verwickelt sind, kann das diese übergeordnete Perspektive beeinträchtigen.
  4. Grenzen setzen: Manchmal braucht es jemanden, der klare Grenzen setzt und auch mal unangenehme Entscheidungen trifft. Eine zu enge Beziehung zum Team kann das erschweren, weil man vielleicht das Gefühl hat, nicht streng genug sein zu können, um das Team nicht zu enttäuschen.

Meine Empfehlung: Die goldene Mitte finden

Also, was ist nun die Lösung? Ich denke, es geht um Balance. 

Eine gute Führungskraft sollte beides können: Teil des Teams sein und gleichzeitig die nötige Distanz wahren. Es ist wichtig, dass sie sich auf Augenhöhe einbringt, uns unterstützt und zuhört – aber auch, dass sie ihre Rolle als Entscheidungsträgerin oder Entscheidungsträger klar wahrnimmt.

Für mich wäre das Ideal eine Führungskraft, die flexibel ist: Sie weiß, wann es sinnvoll ist, sich als Teammitglied zu zeigen, und wann es besser ist, Abstand zu halten und strategisch zu denken. So können wir uns sicher und unterstützt fühlen, während gleichzeitig eine klare Führung da ist, wenn es darauf ankommt.

Am Ende wollen wir doch alle das Gleiche: Ein erfolgreiches Team, in dem wir uns wohlfühlen und unsere besten Leistungen bringen können. Und eine Führungskraft, die diesen Raum schafft, indem sie die richtige Balance zwischen Nähe und Führung findet, ist der Schlüssel dazu.

Was denkst du? Ist deine Führungskraft Teil des Teams – und funktioniert das für dich?

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